Agnes Karll - ihr Leben, ihre Arbeit sind gegenwärtig nur einem kleinen Kreis von Experten näher bekannt. Doch: Zumindest ihr Name ist Lehrbuchwissen der Pflegefachpersonen. Denn sie gilt als bedeutende Reformerin des Pflegeberufs in Deutschland und wurde so zu einer Ikone.

Doch zu einer recht leblosen Ikone! 

Vor über 50 Jahren erschien eine erste fundierte Biographie über Agnes Karll, aus der Feder der kämpferischen Diakonisse Anna Sticker. Dieses Buch, so lesenswert es ist, gibt uns nur eine erste Vorstellung von Karlls Lebenswerks: sie begann als Krankenpflegerin, arbeitete eine zeitlang als Versicherungsvertreterin und verfolgte zusammen mit vielen engagierten Mitstreiterinnen das Lebensziel einer Besserstellung freier Krankenpflegerinnen. Dieses Ziel erreichte sie mit der Gründung der "Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands" - kurz: BO - 1903. Diese Organisation lebt bis heute fort im "Deutschen Verband für Pflegeberufe - DBfK".

Wir sind gestartet mit den Fragen:

Wer war Agnes Karll als Mensch? Wie kann sie als Frau ihrer Zeit geschildert werden? 

Wie ist ihre Leistung heute zu sehen? Was hat sie uns noch zu sagen?

Inzwischen haben sich diese Fragen präzisiert:

- Welche politische Haltung hatte Agnes Karll?
- Wie ist es zu erklären, dass Karll und die "Berufsorganisation" zwar gut vernetzt waren, berufspolitisch aber doch immer wieder "durch alle Maschen fiel"?
- Wie war das Verhältnis zwischen Krankenpflege und Frauenbewegung insgesamt - national und international?
- Hat die bürgerliche Frau das Mutterhaus als Arbeitsplatz bevorzugt?
- Hat die bürgerliche Frau als Arbeitgeberin Sorge vor einer Besserstellung der Privatpflegerin gehabt?
- Warum hat Agnes Karll so vehement an der Anrede "Schwester", der Tracht, dem Gedanken der Schwesternschaft festgehalten?
- Wo waren die Bruchlinien zwischen Agnes Karll und ihren Mitstreiterinnen Marie Cauer und Charlotte v. Caemmerer?
- Wieso gab es kaum Führungsnachwuchs in der BO?
- Wer waren die Kritiker von Agnes Karll und wie lautete deren Kritik?

Ziel unserer Arbeit ist eine wissenschaftlich fundierte Biografie. Für Vorträge zu Einzelaspekten u. ä. stehen wir gerne bereit.

An dieser Stelle sollen in unregelmäßiger zeitlicher Folge "Teaser" und "Appettithappen" aus unserer Forschungsarbeit veröffentlicht werden, um die Neugierde auf Agnes Karll zu wecken und wach zu halten ...

Klicken Sie wieder 'rein - kontaktieren Sie uns gerne! https://www.forschung-texte-mosel.eu/kontakt

Die erwähnte Biografie von Anna Sticker ist nur noch antiquarisch erhältlich:

Anna Sticker: Agnes Karll. Die Reformerin der deutschen Krankenpflege. 2., überarb. Aufl. Stuttgart 1984 (Kohlhammer).

Link zum Wikipedia-Artikel mit weiterer Literatur: https://w.wiki/AnEN

Bildnachweis: Hecker, H.: Die Überarbeitung der Kranken-Pflegerin. Straßburg 1912 (Ludolf Beust Verlagsbuchhandlung).